ADHS im Alter: Wie sich die Symptome verändern

Sehr häufig wird angenommen, dass nur Kinder und Jugendliche von ADHS betroffen sein können. Doch ist dies nicht der Fall. Es gibt Erwachsene, die das ganze Leben damit verbringen, aber sie wissen es nicht. Im Alter verändern sich die Symptome. Die klassische Hyperaktivität nimmt meist ab. Die innere Unruhe, Vergesslichkeit und Probleme mit der Organisation bleiben aber meistens bestehen. Gleichzeitig gibt es neue Herausforderungen, wie zum Beispiel Übergang in den Ruhestand. Doch wie genau zeigt sich ADHS im Alter? Und was hilft, den Alltag besser zu bewältigen?

Wie sich ADHS-Symptome im Alter verändern

Beim Älterwerden verändert sich auch unser Gehirn. Genau das hat Auswirkungen auf ADHS. Betroffene berichten, dass sie weniger impulsiv sind. Zudem wird gesagt, dass sie sich besser kontrollieren können. Die klassische Unruhe, die man oft mit ADHS verbindet, nimmt ab. Stattdessen bleibt aber eine innere Rastlosigkeit. Viele kämpfen weiterhin mit Vergesslichkeit und Unordnung. Auch das Problem, sich zu konzentrieren, bleibt. Zudem kommen neue Herausforderungen dazu. Der Alltag verändert sich. Vielleicht fällt die feste Struktur durch den Job weg. Gleichzeitig kann der Umgang mit Stress schwieriger werden, weil die Belastbarkeit abnimmt. Viele ältere Menschen mit ADHS fühlen sich überfordert oder sogar depressiv. Der Grund dafür ist, dass sie nicht verstehen, warum ihnen einfache Dinge weiterhin so schwerfallen.

Herausforderungen im Alltag und mögliche Lösungen

Ein großes Problem für ältere Menschen mit ADHS ist die Organisation des Alltags. Rechnungen vergessen, Termine verpassen, wichtige Unterlagen verlegen – das kann im Alter sogar noch schwieriger werden, weil die Merkfähigkeit oft nachlässt. Struktur kann helfen, aber nur, wenn sie flexibel bleibt. To-do-Listen, digitale Kalender oder Erinnerungs-Apps sind nützliche Helfer. Auch Routinen sind wichtig: Wer immer zur gleichen Zeit aufsteht, isst und bestimmte Aufgaben erledigt, schafft sich automatisch mehr Ordnung. Ein weiteres Problem ist die emotionale Regulation. Wutausbrüche werden seltener, aber Frustration über Vergesslichkeit oder Unordnung kann belasten. Hier helfen Entspannungstechniken, feste Abläufe und auch der Austausch mit anderen Betroffenen.

ADHS-Diagnose im Alter – lohnt sich das noch?

Viele ältere Menschen haben nie eine ADHS-Diagnose bekommen, weil früher kaum jemand daran gedacht hat. Erst im Erwachsenenalter, manchmal sogar erst im Rentenalter, fällt auf: Irgendwas war immer anders. Doch lohnt sich eine späte Diagnose überhaupt noch? Ja, denn sie kann helfen, sich selbst besser zu verstehen und gezielt Strategien zu entwickeln. Eine Diagnose kann auch wichtig sein, um andere Erkrankungen auszuschließen – zum Beispiel Demenz, die ähnliche Symptome haben kann. Außerdem gibt es auch im Alter noch Behandlungsmöglichkeiten, von Medikamenten bis hin zu Coaching und Therapie. Wichtig ist, dass ADHS nicht einfach „weggeht“. Aber mit den richtigen Strategien kann der Alltag deutlich leichter werden.

Quellen
https://www.adhs-deutschland.de/adhs-im-erwachsenenalter
https://www.adhspedia.de/wiki/ADHS_bei_älteren_Erwachsenen
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/adhs/im-hohen-alter
https://www.zentrales-adhs-netz.de/adhs-und-alter
https://www.additudemag.com/aging-with-adhd

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