ADHS und Elternschaft: Herausforderungen und Tipps für betroffene Eltern

Elternsein ist nie einfach. Doch mit ADHS kann es noch herausfordernder sein. Hier Organisation, Geduld und Konsequenz gefragt. Doch genau damit haben Eltern mit ADHS zu kämpfen. Oft fühlt sich der Alltag chaotisch an. Nicht alles klappt so, wie man es plant. Schnell ist man gereizt und es wird für Stress gesorgt. ADHS kann gleichzeitig jedoch auch eine Stärke sein. Viele, die betroffen sind, sind kreativ und spontan. Doch wie schafft man es, den Familienalltag zu meistern, ohne sich selbst zu verlieren? Welche Strategien helfen, Stress zu reduzieren? In diesem Beitrag geht es um die größten Herausforderungen und Tipps für den Alltag.

Typische Herausforderungen für Eltern mit ADHS

Eltern mit ADHS stehen oft vor denselben Problemen wie ihre Kinder – nur aus einer anderen Perspektive. Viele Dinge fallen schwer, wie zum Beispiel:

  • Strukturen schaffen und einhalten
  • Termine im Blick behalten und 
  • geduldig bleiben

Denkt man bereits daran, das Kind morgen früh rechtzeitig fertig zu machen, fühlt man sich schon gestresst. Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen, bedeutet Überforderung pur. Reizüberflutung führt schnell zu emotionalen Ausbrüchen. Das Familienleben belasten kann dadurch stark belastet werden. Dazu kommt oft ein schlechtes Gewissen. Man möchte alles richtig machen, fühlt sich aber ständig überfordert. Viele Betroffene zweifeln an sich selbst und haben Angst, ihren Kindern nicht gerecht zu werden. Doch es gibt Wege, um besser mit diesen Herausforderungen umzugehen.

Strategien für mehr Struktur und weniger Stress

Strukturen können helfen, doch müssen sie auch realistisch sein. Perfektionismus ist für Eltern mit ADHS eine Falle. Statt komplizierter Pläne sind einfache Routinen besser. Feste Zeiten für Aufstehen, Essen und Schlafen schaffen Sicherheit. Digitale Kalender oder Erinnerungs-Apps helfen, wichtige Termine nicht zu vergessen. Auch Pausen sind wichtig: Wer sich selbst nicht genug Erholung gönnt, kann schnell überfordert sein. Zeit für sich selbst sollte kein Luxus sein, sondern fest eingeplant werden. Kleine Belohnungen für erledigte Aufgaben können zusätzlich motivieren. Und: Hilfe annehmen ist keine Schwäche! Partner, Familie oder Freunde können entlasten, wenn es zu viel wird.

Umgang mit impulsiven Reaktionen

Impulsivität ist oft ein großes Thema für Eltern mit ADHS. Wenn das Kind schreit oder etwas nicht klappt, steigt der Stresspegel sofort. Wut oder Frustration kommt dann manchmal schneller, als man möchte. Wichtig ist, sich in solchen Momenten bewusst eine Pause zu nehmen: Einmal tief durchatmen, kurz aus der Situation gehen, bewusst langsamer sprechen. Auch feste „Notfall-Strategien“ helfen – zum Beispiel eine bestimmte Atemtechnik oder ein Codewort mit dem Partner, um sich gegenseitig zu bremsen. Ein Tagebuch über schwierige Situationen kann helfen, Muster zu erkennen und beim nächsten Mal ruhiger zu reagieren. Es ist völlig okay, Fehler zu machen – wichtig ist, daraus zu lernen.

Quellen
https://www.adhs-deutschland.de/adhs-und-elternschaft
https://www.additudemag.com/parenting-with-adhd
https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/eltern-mit-adhs
https://www.zentrales-adhs-netz.de/eltern-mit-adhs
https://www.familienhandbuch.de/adhs-und-elternsein

Mit Herz & Kopf dabei

Unser Team ist für dich da.

Unser engagiertes Team für psychologische Beratung und Psychotherapie begleitet dich bei deinen aktuellen Herausforderungen. Finde hier die für dich geeignete Unterstützung und melde dich bei einer für dich passenden Fachperson.

Sandra Appiah
Psychologin
Mehr zu
Sandra Appiah
Janet Lam
Psychologin
Mehr zu
Janet Lam
Amanda Stadtmann
Psychologin
Mehr zu
Amanda Stadtmann
Kyle Varley
Psychologe
Mehr zu
Kyle Varley
Mehr zu
Rebecca Schaffner
Mehr zu
Michèle Decorvet