Burnout am Arbeitsplatz vorbeugen: Frühe Anzeichen & 8 Sofortstrategien für Führungskräfte & Mitarbeiter.

Daniel Sigrist

Burnout ist kein individuelles „Versagen“, sondern ein Arbeitsrisiko – messbar & beeinflussbar. Dieser Artikel gibt dir eine gemeinsame Sprache im Team und einen 30-Tage-Plan, der realistisch umsetzbar ist.

Warum das Thema in der Schweiz relevant ist

Schweizer Monitorings zeigen seit Jahren, dass Menschen erschöpft und weniger produktiv sind, wenn die Anforderungen die verfügbaren Ressourcen übersteigen. Dieser Aspekt steht im Fokus des Job-Stress-Index. Gleichzeitig identifiziert das SECO psychosoziale Risiken wie Stress und Mobbing als Schlüsselfaktoren für den Gesundheitsschutz. Daher ist die Prävention dieser Risiken obligatorisch und nicht optional.

Frühe Warnzeichen – persönlich & im Team

  • Energie: Müdigkeit auch nach dem Wochenende
  • Emotionen: Zynisches, gereiztes und gefühlloses Gefühl
  • Effektivität: Konzentrationsschwierigkeiten, langsame Entscheidungen und Vermeidung von Aufgaben
  • Signale im Team: Verspätete Nachrichten, mangelnde Konzentration, zu viele Meetings und häufigere Abwesenheiten
  • Die 8-Hebel-Strategie (für Führung & Mitarbeitende)

  • Arbeitsbelastungsanalyse (20 Minuten pro Woche): Ordne Aufgaben nach Wert (A/B/C) und Denkaufwand. Entfern oder verschieb zwei weniger wertvolle C-Aufgaben
  • Grenzen für die Zeit nach Feierabend: Leg Teamregeln fest, z. B. dass nach einer bestimmten Zeit keine Antworten mehr erwartet werden; nutz die Funktion „Verzögertes Senden“
  • Fokusarchitektur: Reservier wöchentlich zwei 90-Minuten-Blöcke für konzentriertes Arbeiten. Halt asynchrone Bürozeiten für E-Mails und Chats ein
  • Rollenklarheit & Job Crafting (10 %): Nimm kleine Änderungen vor, um anregendere Aktivitäten durchzuführen
  • Mikro-Erholung (5 x 2 Minuten pro Tag): Mach kurze Pausen zum Atmen, für eine bessere Körperhaltung, kurze Spaziergänge, einen Perspektivwechsel und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Psychologische Sicherheit: Beginn Teambesprechungen mit der Frage: „Was hat die Arbeit diese Woche erleichtert?“ Ermutige alle, um Hilfe zu bitten
  • Monatliche Einzelgespräche: Frag dich gegenseitig: „Was ist schwierig? Was hilft? Welche Änderung würde den größten Unterschied machen?“
  • Eskalationsleiter: Gib an, wann du bei Problemen wie anhaltender Schlaflosigkeit, Panik oder großen Funktionseinschränkungen Hilfe suchen solltest. Biete Zugang zu interner und externer Unterstützung
  • 30-Tage-Implementierung (Template)

  • Woche 1: Führ eine Mini-Umfrage durch, um Anforderungen und Ressourcen zu erfassen, den Kalender zu überprüfen und Teamnormen festzulegen
  • Woche 2: Start ein Pilotprojekt für konzentriertes Arbeiten und streich zwei Meetings mit geringem Nutzen
  • Woche 3: Führ kurze Erholungspausen und Einzelgespräche ein
  • Woche 4: Überprüf die Kennzahlen, darunter reduzierte Meeting-Zeiten, erhöhte Konzentrationszeiten und weniger verspätete Nachrichten, und nimm die erforderlichen Anpassungen vor
  • Zum Kontext: Eine Schweizer Studie zeigt, dass etwa 4 % der Menschen ein klinisches oder schweres Burnout erleben. Das ist zwar ein kleiner Prozentsatz, hat aber große Auswirkungen.

    Balancd für Organisationen & Einzelpersonen – Manager-Coaching, Team-Workshops, 1:1-Begleitung (inkl. Schlaf/Angst).

    Quellen

    Gesundheitsförderung Schweiz – Job-Stress-Index (Übersicht): https://gesundheitsfoerderung.ch/betriebliches-gesundheitsmanagement/themen-und-publikationen/themen/job-stress-index

    SECO – Psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz: https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Arbeit/Arbeitsbedingungen/gesundheitsschutz-am-arbeitsplatz/Psychosoziale-Risiken-am-Arbeitsplatz.html

    Swiss Medical Weekly – Punktprävalenz Burnout (Review): https://smw.ch/index.php/smw/article/view/3250

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